Um auf Webseiten Sound in einer vernünftigen Weise einbauen zu können braucht man erst ein wenig Hintergrundwissen darüber was Sound genau ist. Unter vernünftig einbauen verstehen wir das Verhältnis zwischen Qualität und Downloadzeit. Je besser die Qualität, um so grösser die Sound-Datei und somit auch die Downloadzeit.
Stellen Sie sich einen Wetterwart vor. Er misst die Menge des Niederschlages. Jede volle Stunde tritt er an seine Messsäule welche das Regenwasser auffängt und liest den Wert ab. Dabei entsteht zum Beispiel folgende Tabelle:
13:00 = 12,0mm
14:00 = 14,5mm
15:00 = 18,4mm
16:00 = 19,8mm
Würden wir diese Daten nun in ein Linien-Diagramm übertragen, so hätten wir keine genauen Angaben für die Zeit zwischen den Werten. Also für 13:15 oder für 13:30 fehlen uns die Werte. Wir haben einen genauen Zeitraster. Wir würden also annehmen, dass die Werte dazwischen konstant wären. Diese Kurve welche entsteht nennen wir nun zeitdiskret. Bei einer zeitdiskreten Kurve fehlen uns gewisse Werte zwischen dem Zeitraster, den festgelegten Messzeiten.
Nehmen wir an, es stünde uns ein anderes Messinstrument zur Verfügung ein elektronisches. Es misst den Wert nun kontinuierlich, kann aber dafür nur noch ganze Millimeter ablesen, es steht also ein Wertraster zur Verfügung. Wir hätten jetzt für jede beliebige Zeit einen Wert, aber nur noch in ganzen Millimetern. Die so entstehende Kurve nennen wir Wertdiskret. Bei einer wertdiskreten Kurve fehlen uns gewisse Werte zwischen dem Wertraster.
Musik, jedes Geräusch besteht aus einer Wellenlinie. Diese Wellenlinie besteht aus einer Höhe und einer Breite. Wir sprechen von einer Sinuskurfe. In Natura besteht diese Sinuskurve aus einer endlosen Anzahl Messpunkten. Um diese Information für den Computer digital abspeichern zu können messen wir in bestimmten Zeitpunkten (Zeitdiskretierung) den Wert.
Da wir aber in einem Byte nur gerade mal 256 unterschiedliche Werte abspeichern können müssen wir auch eine Wertdiskretierung vornehmen.
Wir erhalten eine Folge von Werten bestimmter grössen welche in einem definierten Zeitraster aufgenommen wurden. Die digitale Aufzeichnung ist entstanden.
Beim abspielen müssen wir nun dafür sorgen einen so originalgetreue Wiedergabe wie möglich zu erreichen. Da uns Werte fehlen könnten wir diese erraten. Wenn wir durch ein Berechnungsverfahren zu den aufgezeichneten Werten neue Werte hinzugeben, glätten wir die Kurve. Wir sprechen von Interpolaration oder wie die Musikbranche von Oversampling.
Den Zeitraster, Sampling rates genannt, messen wir heute in kHz. Wenn ein Ton 44'000 mal pro Sekunde gemessen wird sind dies 44kHz.
Übliche Sampling rates sind:
44kHz CD-Qualität
22kHz
11kHz
6kHz Sprache ist verständlich.
Übliche Bitraten sind:
1'408'000 Bit CD-Qualität auf CD
128'000 Bit CD-Qualität für menschliches Ohr
56'000 Bit Sprache, Hörspiele etc.
Sprache hat wesentlich weniger "Informationen" als Musik. Die Redundanz in der Sprache ist viel höher. Wir verstehen Sie auch wenn wir wenig Informationen haben im Gegensatz zur Musik.
Der Speicherbedarf einer Aufzeichnung errechnet sich nun folgendermassen:
Abtasthäuffigkeit (in Herz) * Wertdiskretisierung (in Byte) * Länge (in Sekunden) * Kanäle (Mono/Stereo)
Ein Musikstück von 3:15 Sekunden Länge bei 44kHz in Stereo würde also:
44'000 Herz * 16 Byte * 195 Sek * 2 Kanäle = 274'560'000 Byte oder 274 MB.
Ein Telefongespräch von 3:15 Sekunden bei 6kHz wären dann also:
6'000 Herz * 16 Byte * 195 Sek * 1 Kanal = 18'720'000 Byte oder 18 MB.
Folgerung: Tonaufzeichnung ist sehr speicherintensiv. Daher benötigt man komprimierungsverfahren um die Datenmengen gering zu halten.
Einige Geräusche kann das menschliche Ohr nicht wahrnehmen. Zum Beispiel:
So befinden sich auf einer CD wesentlich mehr Informationen als das Menschliche Ohr wahr nimmt.
Die Frauenhofer Gesellschaft hat das MPEG Level3-Verfahren, kurz MP3, entwickelt um die Daten auf das hörbare Minimum zu reduzieren. Also eine Verringerung der Daten ohne Qualitätsverlust für das menschliche Ohr. Die Herstellung einer MP3 Datei benötigt sehr viel Rechnerzeit. Das Abspielen läuft jedoch in Echtzeit (Pentium-66).
Für die Wiedergabe von Aufnahmen ist oft eine Aufbereitung notwendig. So können zum Beispiel störende Hintergrundgeräusche eliminiert werden, Start und Ende der Aufnahme präzisiert werden und vieles mehr.
Die Sharwareversion von CoolEdit (im Internet zu finden) ermöglicht solche Aufbereitungen. Aber auch viele andere Programme bieten ähnliche Funktionen an. Im Profibereich bieten sich Programme wie Steinberg WaveLab an die jedoch um die 1'000.- kosten können.
Grundsatz: Je besser die Aufnahmequalität um so weniger Nachbearbeitung ist notwendig.
Für die Abspielung eines Hintergrundsounds sind in HTML je Browser unterschiedliche Versionen zu verwenden:
Microsoft Internet Explorer ab v2.0 im Head:
<head><bgsound src="datei.mid" loop=infinite></head>
Netscape ab v3.0 im Body
<body><embed src="datei.mid" autostart=true loop=true hidden=true height=0 width=0></body>
Als Musikquelle kann eine Datei vom Typ MID, AU oder WAV verwendet werden.
Auch eine Einbindung als Java-Applet ist möglich.
import java.applet.Applet; import java.net.URL; public class Play extends Applet { String urlname; URL audio; public void init () { // So klein wie möglich, ist nur für Musik resize (1,1); urlname = getParameter("url"); try {audio=new URL (urlname);} catch (exception e) {System.out.println ("URL falsch: "+urlname);} } public void start () { play (audio); } }
Für die Übersetzung des Codes schlagen Sie bitte im Java-Teil nach.
Die Einbindung des Applet kann mit folgendem Code realisiert werden.
<applet code="Play.class" width=1 height=1> param name="URL" value="http://MyWeb.abc/mySound.au"> </applet>
Mit dieser Variante können nur *.au-Dateien wiedergegeben werden.
Soll ein als Link eingebauter Sound erklingt erst wenn der Anwender diesen anklickt. Voraussetzung ist jedoch, dass der Anwender ein entsprechendes Plugin für die Wiedergabe installiert hat.
a href="signet.mp3">Signet/a>
Embed bedeutet eingebettet. Mit diesem Tag werden innerhalb des Body einer HTML Seite unterschiedliche Multimedia-Objekte eingebunden. Die Darstellung übernimmt jedoch nicht der Browser sondern ein entsprechendes Plug-In welches vorgängig installiert werden muss.
Ausführliche Informationen zum Embed-Tag sind in der Dokumentation SelfHTML zu beziehen.