Gefahren des elektrischen Strom
Der Menschliche Organismus wird durch das Nervensystem gesteuert. Dieses
Nervensystem arbeitet mit elektrischen Signalen. Strom kann diese Signale
beeinflussen und das Gewebe zerstören.
Die Folgen eines Stromunfalls hängen von folgenden Faktoren ab:
- Stärke des Stromes
- Dauer der Stromeinwirkung
- Ort der Ein- und Austrittsstelle des Stromes. Der Weg über das Herz ist
besonders gefährlich.
- Art des Stromes. Wechselstrom ist gefährlicher als Gleichstrom.
Stromstärke beim Menschen |
Stromstärke in mA |
Folge |
0,3 |
Empfindungsgrenze |
1 |
Schreck |
10 |
Muskelkrampf |
30 |
Betäubung |
50 |
Herzkammerflimmern, Tod |
- Bei Kinderspielzeug sind maximal 25V zulässig.
- Spannungen über AC50V und DC120V sind lebensgefährlich
Wirkung des Strom auf lebende Organismen
Schreckempfindungen (Im Volksmund Schock): Das ist noch einmal gut
gegangen.
Muskelverkrampfung: Der unter Strom stehende Gegenstand kann nicht
mehr losgelassen werden. Chemische Wirkungen können einsetzen.
Herzklammerflimmern: Körperzellen werden nicht mehr mit genügend
Sauerstoff versorgt. Das Bild links zeigt einen normalen Herzschlag. Das Bild
rechts zeigt das EKG eines flimmernden Herzen.

Blockierung des zentralen Nervensystem: Die Informationssignale des
Nervensystems können beeinflusst und blockiert werden.
Verbrennung: An den Ein- und Austrittsstellen des Körpers können
Verbrennungen die Haut beschädigen. Aber auch innere Organe welche vom Strom durchflossen
werden können Verbrennungen erleiden.
Vergiftung: Durch die Chemische Wirkung, Elektrolyse wird Blut und
Muskelgewebe zersetzt und es entstehen giftige Stoffe.
Gewebeauflösung (Gleichstrom): Die Chemische Wirkung des Stromes kann
Gewebeteile des Körpers auflösen.
Nutzanwendung des Strom auf Lebewesen
Nicht jeder Strom der auf ein Lebewesen einwirkt ist gleich ein Unfall. Es
gibt gewollte Wirkungen des Stromes auf Lebende Organismen.
- Defibrilator
- Stangenbäder
- Reizstromanwendungen
- Herzschrittmacher
- Weidezäune
Die 5 Sicherheitsregeln
Vor dem Arbeiten an elektrischen Anlagen sind die fünf Sicherheitsregeln in
jedem Falle einzuhalten.
- Freischalten: Allpoliges Abschalten des Anlageteils oder des
Gerätes an welchem gearbeitet wird.
- Gegen wiedereinschalten sichern: Abgeschaltete Teile sind mit
Schlüsselblockaden gegen wiedereinschalten zu sichern, Sicherungen sind
mitzunehmen. Warnschilder sind aufzustellen.
- Spannungsfreiheit feststellen: Vor Beginn der Arbeit jeden
einzelnen Pol mit einem geeigneten Messgerät auf Spannungsfreiheit prüfen.
Gerät auf Funktionsweise testen!
- Erden und Kurzschlissen: Die Leitungen an welchen gearbeitet wird
sind kurz zu schliessen.
- Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abschranken: In der
Nähe der Arbeit stehende Elemente welche unter Spannung stehen, sind mit
einer fest montierten Abschrankung zu versehen.
Erste Hilfe
Erste Hilfe bei Stromunfällen hängt von Sekunden ab!
- Abschalten der stromführenden Teilen. (Schalter, Sicherungen,
Kurzschluss verursachen) Der Verunfallte darf nicht berührt werden bevor
der Strom abgeschaltet ist. Vorsicht, Strom kann auf einen Retter
überspringen (1 cm pro 1'000V)! Vorsicht auf herabhängende Kabel, Seile,
herumliegende Drähte, nasses Gras und andere Leiter welche unter Spannung
stehen können.
- Atmung kontrollieren
- In jedem Falle ärztliche Untersuchung einleiten. Innere
Verbrennungen sind durch den Laien nicht feststellbar und können noch tage
später zum Tode führen.
Vorbeugende Massnahmen
- Schutz vor Überstrom: Mit Hilfe geeigneter Sicherungen kann der
Fluss von zu grossem Strom welcher Brände verursachen kann, verhindert
werden. Eine Sicherung ist KEIN Schutz für Menschen! Eine Sicherung darf
NIE repariert oder Überbrückt werden.
- Fehlerstrom Schutzschalter (FI): Ein FI-Schalter löst bei
kleinsten Fehlerstömen unter 30mA aus und trennt die Verbindung. So kann er
Leben retten. FI-Schalter sind periodisch zu kontrollieren. Ein defekter
Schalter gefährdet Mensch und Material.